"Lass in Zukunft deine verfluchten Finger von Keda!" schallte es im Saal des Königs.
Hayate war es, der gerade erst, vor paar Wochen zum König erwählt wurde.
Er liebte dieses junge Mädchen namens Keda. Obwohl sie nur ein einfaches Mädchen war, was in der Stadt mit ihren Vater lebte. Doch ihre Vergangenheit lies so einige Schatten über das Mädchen fallen. Sie hatte Schuld an einem Tod. Tod von der jungen Frau Allada...
"Sie ist ein Stück Dreck dieses Weib!" schrie Altair zurück.
Altair war ein Assassine, ein Mann, mit schwerer Vergangenheit. Alles hatte er verloren...
Mutter, Vater und seine Schwester Allada.
Schmerzen musste er erfahren. Egal auf was für eine Weise. Durch diese wurde er kalt und herzlos. Er wollte sich an Keda rächen! Er wollte ihr Leben für das seiner Schwester! Im Inneren kochte das Blut, das nach Rache schrie und ihn langsam von Innen nach außen quälte.
Doch Hayate hatte ein wachsames Auge.
"Fässt du sie einmal an, Altair, schwöre ich, lege ich dich an Ketten und foltere dich, bis du in Einzelteile auf den Boden liegst!"
Altair war klar, das er es in die Tat umsetzten würde. Hayate war abscheulich für einen König!
Machtgierig und besessen! So Jemand wie er, durfte niemals ein König sein, denn durch seine Macht und seiner dunklen Seele könnte er sein Volk direkt vernichten und ausrotten und es wäre ihm egal. Hayate war alles egal außer er selbst! Wenn es ihm gut ginge, war sein Leben perfekt. Kaltherzig war er, gefühllos war er. Er war kein Mensch, sondern ein Monster.
Altair verließ den Saal. Er konnte das scheußliche Gesicht dieses halbwertigen Königs nicht mehr sehn! Aber trotzdem hielt es ihn nicht auf, ein Plan zu schmieden. Er zog sich in sein Gemach zurück um wieder einmal nachzudenken. Sehr viele Gedanken kreisten in seinem Kopf...
Deswegen litt er auch unter solch schweren Kopfschmerzen.
Stunden verbachte er im Zimmer... schmiedete Pläne... dachte über Vergangenheit und Zukunft nach. Erst am Abend, als es Abendbrot gab verließ er das Zimmer.
Im großen Speisesaal saßen viele Leute die so ihre Ehre hatten.
Altair erblickte Hayate... und neben ihn Keda. Hass verdeckte seine braunen Augen.
Keinen Moment lies er seinen Blick von ihr. Er wollte Blut... er wollte ihr Blut! Seine Gedanken kreisten um seinen Stolz, den er tief in sich verspürte wenn er an sich und seine Gefühle hinsichtlich der Rache dachte.
Hayate und Keda stattdessen hatten ihren Spaß. Sie tuschelten, flirteten und küssten sich.
Abscheulich! dachte sich Altair. Am liebsten wäre er sofort aufgestanden und auf sie losgegangen. Doch nicht hier... nicht vor Hayate. Altair war meist allein... hatte niemanden. Und niemand konnte ihn so wirklich verstehen. Es gab keine Person, die auch nur im geringsten Verstand, was in seinem Körper und vor allem in seiner Seele vor sich ging. Jeder fragt sich, warum ist er nur so kaltherzig? Nur wegen der Vergangenheit? Die Zeit ist vorbei, also warum noch dran denken?
Altair war so sehr an die Vergangenheit gefesselt. Narben am Körper zeichneten es...
Zuviel hing noch an ihm, zu viel Last und Schuld, die niemals ins Vergessene geraten würden, so dachte er immer.
Dann stand er endlich auf und verlies den Saal. Ein großer Gang führte ihn wieder in sein Zimmer wo er sich dann zur Ruhe legte.
Erst nach Stunden schlief er ein...
Am nächsten Morgen traf er Keda. Sie war auf den Weg zu Hayate in den Thronsaal.
Keda fürchtete sich vor Altair, denn sie wusste zu gut was er vor habe. Und sie wusste auch, das er niemals halt machen würde. Für sie war Altair eine tickende Zeitbombe.
Trotzdem war sie leicht zu beeindrucken, und lies sich schnell in die Irre führen. Auch wenn sie vielleicht wusste, das der Tod vor der Tür stand.
Als sie an Altair vorbei lief schaute Altair sie hasserfüllt an. Er hätte zuschlagen können, doch tat er es nicht. Nicht hier in den breitet Gängen, wo doch jederzeit ein Soldat vorbei kommen könnte!
Er lies sie laufen... gerade so. In ihm kochte es! Er wollte ihren Tod! Tod für alle Zeit! Sein Hass auf sie hätte niemals größer sein können als auf jene, die ihn als elender Mistkerl bezeichneten.
Altair musste an die beiden denken, wie sie doch vielleicht in ihren Schlafzimmern lagen und sich streichelten und liebten. Sich gegenseitig verwöhnten. Altair allerdings hatte solche Spielchen an ihn schon lange nicht mehr zugelassen. Von Liebe und Zärtlichkeit hatte der Junge keinen Schimmer. Was war Zärtlichkeit? Altair wurde Jahre grausam behandelt. Da hatte das Wort für ihn keine Bedeutung mehr. Genauso wie die Liebe. Altair hasste sie. Nur durch sie müsste man solch ein Schmerz erfahren, durch Gefühle wird man nur in der Seele verletzt, dachte er sich. Er hasste die Liebe einfach, weil er sie niemals wirklich erfahren hatte und diese Gefühle sich teilweise nicht wirklich spiegeln konnten.
Er machte sich auch auf den Weg zum Thronsaal, blieb aber vor der Tür stehen.
Dieses stöhnen des Mädchen was er hörte, lies ihn schon vermuten was dort drin geschah.
Nein, hier würde er jetzt nicht rein gehen. Diesen Blick wollte er sich wahrlich ersparen.
Er lief noch längere Zeit in den Gängen rum. Irgendwann blieb er stehen und schaute sich ein Bücherregal an.
Was er aber nicht bemerkte, war, dass sich eine junge Frau durch das Fenster einschlich.
Sie war nicht gewöhnlich... nein... sie war ein Vampir.
Sie war hier auf der Burg, um etwas zu stehlen. Eine kleine Diebin war sie, die um ihr Überleben nun auch einige menschliche Sachen benötigte, wie zum Beispiel Geld.
Sie hatte Altair gut ihm Auge. Er durfte sie auf keinen Fall hören oder erwischen.
Langsam und still setzte sie einen Fuß in den Raum.
Doch Altair umschlich ein merkwürdiges Gefühl. Er war Assassine, seine Sinne wurden aufs schärfste trainiert. Er drehte sich schnell um und sah sie.
Serenity war etwas überrascht, und bewegte sich jetzt keinen Zentimeter um nicht als Vampir aufzufallen.
"Gutes Gehör für einen Menschen." sagte sie.
Altair musterte sie still ab. Sie trug ihre Haare lang und lockig, in einem Braun ton, mit einzelnen blonden Strähnen. Ihr Gesichtsform war weiblich und ihre Augenfarbe glichen Smaragde und auch ihr Körper war weiblich. Ihre Taille schmal und obenrum war sie ziemlich gut gebaut.
Serenity bewegte sich jetzt etwas vom Fenster weg. Für den ersten Moment hatte es den Anschein, dass sie ein Mensch wäre.
Altair reagierte und zog sein Schwert. "Bleib stehen! Wer bist du?! Antworte schnell!"
Über Serenitys Mund lief ein leichtes grinsen. "Mein Name ist Serenity und deiner?"
"Mein Name ist Altair! Was willst du?!" Altair hatte seine Waffe immer noch auf Serenity gerichtet.
Nun bewegte sie sich mehr und mehr wie ein Vampir, so geschmeidig wie eine Katze schlich sie durch den Raum, ihre Augen auf ihn gerichtet.
"Nun ja... ich wollte mal vorbei schauen... vielleicht gibt es hier ja etwas interessantes." und wieder grinste sie etwas...
Altair schaute sie genau an. Ihre Fortbewegung, es kam ihm seltsam vor. Und auch auf Anhieb wusste er, was vor ihm stand.
"Du bist ein Vampir!"
"Gut erkannt Mensch... aber keine Sorge, ich habe Momentan keinen Durst." Sie lächelte etwas fies und schaute ihm in die Augen. "Willst du mich jetzt töten?"
Altair steckte sein Schwert weg. "Nein... du kannst mir sogar behilflich sein."
Serenity kam das alles etwas misstrauisch vor. Altair näherte sich ihr so, dass er genau vor ihr stand. Er blickte ihr kalt in die Augen. Serenity aber zeigte keinen Schimmer von Angst. Nein, sie behielt Ruhe, wie es für einen Vampir üblich war. "Was willst du genau?"
"Töte die Freundin des Königs!"
"Was habe ich davon, wenn ich dir helfe?!"
Altair legte eine bedrohliche Stimme auf. "Das ich dich am Leben lasse!"
Serenity schaute ihn darauf ernst an "Ach so ist das. Ich könnte jetzt einfach aus diesem Fenster springen und mir würde nichts passieren. Würdest du mir folgen? Mensch?"
"Ich würde dich finden und töten!"
Serenity beugte sich etwas zu seinem Hals, roch an ihm und spürte wie seine Adern frisches Blut in sich trugen, das mit jedem Herzschlag pulsierte. "Ich könnte dich einfach beißen... aber nun gut..." Sie stellte sich wieder richtig hin, um ihn wieder anzusehen "... Ich helfe dir. Aber das muss geplant sein."
Über Altairs Lippen viel ein grinsen. "Wir könnten gute Freunde werden. Der Plan ist der... Keda wird irgendwann allein sein wollen. Und dann schnapst du sie dir. Ich Lenke in der Zeit Hayate ab und zwar so, dass er nichts davon mitbekommt!"
"Hm... zuerst sollte ich Vertrauen zu den Leuten hier im Schloss gewinnen. Also musst du dir überlegen wer ich neues sein könnte. Und keine Sorge... ich werde mich wie ein Mensch verhalten und wenn es sein muss, auch diesen Menschfraß essen." Sie grinste etwas gemein. Sie hatte Spaß an der Sache. Noch, denn sie wusste nicht genau was auf sie zu kam.
Serenity lies sich dann gemütlich in einen Sessel fallen.
"Nun... warum kannst du diese ... Keda... nicht leiden?"
In den Magen von Altair drehte es sich. Schon wenn er diesen Namen hörte wurde ihm förmlich schlecht.
"Sie hat meine Schwester getötet, weil sie meinte, sie wäre krank! Dabei war sie nicht krank!
Altair schlug mit voller Wucht gegen einen Holzschrank, der etwas zersplitterte. Diese Wut in ihn wurde unermesslich! Plötzlich stand Serenity neben ihm und legt ihre Hand auf seinen Arm.
"Beruhige dich! Das wenigste was wir jetzt brauchen ist Aufmerksamkeit!"
Altair wusste, dass sie recht hatte. Vollkommen sogar.
"Lass dir lieber für mich eine gute Ausrede einfallen..." meinte Serenity.
Altairs Antwort war einfach und schlicht. "Die hab ich schon."
Kurz darauf sogar, lief Hayate an den beiden vorbei und blieb stehen.
Er musteter Serenity sofort ab, da ihr Gesicht ihm nicht bekannt vor kam.
"Wer bist du denn?!"
Altair mischte sie ein. "Das ist eine gute Freundin aus alten Zeiten."
"Aha... wie ist dein Name?!"
"Mein Name ist Serenity." Sie verbeugte sich etwas. Sie konnte es kaum glauben, das sie sich mal verbeugen musste. Ungern machte sie dies, weil sie sich nicht gerne etwas von anderen sagen lies. Sie hatte ihren eigenen Kopf, ihr eigenes Denken und ihr eigenes Handeln, was sie auch dazu veranlasste Altair zu helfen.
Hayate schöpfte Verdacht. Er spürte, dass etwas mit Serenity nicht in Ordnung war. "Nun denn..." Meinte Hayate einfach. Schaute aber Altair noch einmal wütend an. "Wage es dir sie anzufassen... oder deine alte Freundin, und ich lass euch hängen!"
Gleich darauf ging er auch wieder.
Serenity ging zum Fenster und setzte zum Sprung an.
"Wo willst du hin?! Was ist mit unserem Plan?!"
"Ihr scheint euch nicht wirklich zu mögen...."
In den Adern von Altair kochte es wieder! Er konnte es gar nicht leiden, wenn man von seinem Thema ablenkt! Sich seinen Worten wiedersetzt! Er ging auf Serenity zu und packte sie am Kragen und zerrte sie zu seinem Gesicht.
Er wurde lauter "Was ist mit unserem Plan?!?!"
Serenity fauchte und riss sich los "Er hat Verdacht geschöpft! Ich finde, das sind ziemlich schlechte Aussichten!"
"Wir werden es trotzdem tun!"
"Hör mal zu! Entweder ich mache es und werde durch ihn getötet oder ich mache es nicht und du tötest mich... oder ihr regelt euren blöden Streit alleine und lasst mich damit in Ruhe!" Serenity hasste es, wenn sie in solchen Situationen fest saß. Solchen Situationen entkam man sehr schwer, was sie leider auch öfters spüren musste.
"Nein! Du wirst nicht sterben... dafür sorge ich! Ich bringe dir Keda heute um Mitternacht vor die Festung... und da vollendest du es!" Tief schaute Altair ihr in die Augen.
Serenity blickte ihm ebenfalls in die Augen und gab ein knappes Nicken von sich.
"Gut!" meinte Altair "Heute um null Uhr!"
"Wenn du es vermasselst, werde ich dein Blut nehmen müssen, also mach keinen Fehler!"
Sie schaut ihm nochmal ernst an und verschwand dann aus dem Fenster.
Altair ging dann in sein Zimmer.
Serenity bereute es, das sie dieses Fenster nahm. Sie wollte nicht, dass sie hier für irgendjemanden das Mörderpüppchen spielte, vor allem nicht, wenn ihr eigenes in Gefahr war. Aber das Schicksal wollte es wohl so.
Kurz vor Mittenacht ging Altair zu Keda, die gerade dabei beschäftigt war, sich ihre Haare zu Recht zu machen.
Eine ruhige Stimme legte Altair auf, damit Keda auch ja keine Angst vor ihm bekam.
"Keda... kommst du mal bitte..."
Sie schaute kurz zu Altair. Sie war noch jung, und junge Leute ließen sich halt schnell in die Irre führen.
Sie ging dann zu ihm.
"Ich habe eine Überraschung für dich."
Auf Kedas Gesicht war ein Lächeln zu vernehmen: "Was denn für eine?"
"Du wirst sehn. Es wird dir gefallen. Genau wie Hayate. Aber du musst mir folgen."
Altair ging dann mit Keda vor die Festung.
Ein leichtes Spiel. dachte sich Altair. Sie war schneller zu kriegen als er vermutete. Zuerst dachte er müsse sie zwingen oder irgendwie ihr Vertrauen gewinnen, aber das brauchte er nicht.
Als die beiden um null Uhr vor der Festung standen, schaute sich Altair um.
Wo steckte sie nur?! Hatte sie sich nicht an den Plan gehalten?!
Doch dann tauchte sie doch auf. Einfach aus dem Nichts.
"Hier bin ich. Wie du es wolltest." Ihre Augen leuchteten smaragdgrün...
Keda schaut zu ihr und wusste nicht so recht, was hier vor sich ging. Ihre Verwirrung, lies sie aber erstarren, so dass sie sich kaum bewegte.
Altair wandte sich zu Keda. "Pass auf Keda. Meine Freundin hat die Überraschung für dich."
Serenity ging auf Keda schweigend und ruhig zu.
"Das also ist Keda. Nun ja. Du brauchst keine Angst haben."
Dann schaute sie nochmal kurz zu Altair.
"Und du! Wie gesagt! Wenn das hier fertig ist wirst du, noch der andere mich umbringen! Denk an dein Versprechen! Immerhin gefällt mir das hier im Moment nicht wirklich."
Altair wurde ungeduldig. "Ja! Nun mach schon!"
Dann packte Serenity Keda an den Haaren und machte ihren Hals frei.
Keda war einfach geschockt. Was machte sie da?! Sie verstand nichts davon was sich gerade in diesem Moment abspielte.
Serenity legte die Lippen an Kedas Hals und biss fest zu-
Altair konnte es kaum erwarten. "Los! Fester! Töte sie!"
Er schaut zum Tor, wo er Hayate sah.
"Verdammt! Los. Los!!!"
Doch Hayate erschien viel zu spät. Serenity hielt nur noch Kedas leblosen Körper, denn ihre Seele hatte bereits den Weg ins Jenseits beschritten.
Aber noch bevor sie sich versah, hatte Hayate sein Schwert gezückt und schnitt Serenity schwer am Arm. Sie wich darauf kurz aus und verschwand auf einen Baum in der Nähe.
Hayate griff Altair fest an die Kehle und drückt sie zu.
"Du mieses Schwein! Ich werde dich leiden lassen Altair! Du wirst leiden!!!"
Altair schaute Hayate einfach nur in die Augen. Sein Hass auf Altair brannte in der Seele und das Gefühl von Wut und Hass wurde mit jedem Wimpernschlag größer.
Doch Altair war froh darüber, dass sie jetzt tot war. Er konnte seine Schwester rächen. Endlich nach vielen Jahren. Altair beruhigte es sehr, Kedas Leiche auf dem Boden zu sehen.
Serenity hockte auf den Baum und lies ihre Wunde zuwachsen. Vampire konnten das mit Leichtigkeit, dennoch hatte sie eine Wut auf Altair.
"Das wird Altair bezahlen!" redete sie vor sich hin.
Hayate aber ließ Altair nicht los. Er drückte immer weiter zu und auch immer fester.
Altar rang nach Luft und seine Hände lagen auf Hayates.
"Du... kannst... nichts... mehr machen!" Sprach Altair mit der Luft, die er noch hatte.
"Du wirst leiden! Leiden! Und dann stirbst du!!!!"
Dann stoß er Altair fest auf de Boden und stellte ein Fuß auf seinen Kopf.
Altair hatte keine Kraft und er spürte wie sich seine Lungen ohne Luft zuzogen. Er konnte sich nicht wehren, dazu war er in diesem Moment nicht in der Lage.
Plötzlich stand Serenity bei den beiden.
"Tue nicht, was du bereuen würdest! Lass ihn sofort los!"
"Wegen dir ist Keda tot! TOT!!! Warum sollte ich dann aufhören?! Hast du doch auch nicht!"
Er drückt fester auf Altairs Kopf. Er bebte und diese schrecklichen Kopfschmerzen von Altair fingen wieder an. Er konnte sich nicht wehren. Er war hilflos, was bei ihm sehr selten war. Normalerweise war Altair ein Mann von Stärke und Überlegenheit aber dieses Mal hatte er keine Kraft dazu, so zu sein.
"Lass ihn los!" schrie Serenity ihn an.
Und Tatsache. Hayate nahm sein Fuß von Altairs Kopf.
"Du wirst sehn Altair. Du wirst sehen." Hayate nahm Keda auf den Arm und verschwand in der Burg. Altair blieb am Boden liegen.
"Bist du nun zufrieden du Vollidiot?!" schnauzte Serenity Altair an und trat ihm schwer gegen den Magen. Altair fühlte sich dann plötzlich doch elend. Alle hassten ihn. Alle.
Serenity war in der Burg verschwunden.
Altair stand auf und schleppte sich in die Burg. Er hatte kein Fehler getan, oder? Diese Frage beschäftigte ihn jetzt sehr.
Machte er ständig Fehler? Immer? Jeder Zeit? Er wollte doch nur seine Schwester rächen. War das ein Fehler?
All die Wörter gegen ihn, das er nichts tauge, das er ein Mistkerl wäre, schlugen Altair sehr auf die Seele, auch wenn er es niemanden zeigte. Er litt doch sehr unter diesen Vorurteilen, da er der Meinung war, dass sie ihn alle doch sowieso nie verstehen würden.
Oben, an der Burg, ging er die Gänge entlang, dann musste er sich gegen die Wand lehnen.
Es fühlte sich schrecklich. Nicht deswegen, das er seine Schwester gerächt hat, sondern deswegen, weil ihn alle hassten. Seine Vergangenheit belastete ihn schon so sehr. Auch damals hatte man ihm oft gesagt, er wäre ein Nichts! Jeder meinte dies und auch mit der Zeit fing er selbst an, dies zu glauben.
Was sollte Altair noch tun?! Er war ein Fehler auf der Welt, so sahen ihn alle.
War es dann nicht besser einfach zu verschwinden? Für immer?
Altair legte seine Hand auf sein Herz, als Serenity an ihn vorbei kam.
"Tut es dir jetzt endlich Leid?! Das ist auch gut so!" schnauzte sie ihn an.
Gleich darauf, wollte sie auch weiter gehen.
"Nichts tut mir Leid! Nichts!"
Serenity dreht sich um und fauchte ihn wütend an.
"Schau dir Hayate an! Du holst durch den Tod Keda deine Schwester auch nicht zurück! Da müsste dir eigentlich doch etwas Leid ins Herz steigen oder?!"
Altair konnte seelisch einfach nicht mehr. Alles war so schwer. Alles schmerzte so.
Er war am Ende, am Ende seines Lebens. Diesen Schmerz trug er immer in sich, doch verbarg ihn auch tief drin. Mit Niemandem konnte er darüber reden. Dazu war er zu stolz.
Er griff seinen Dolch und hielt ihn an sein Herz und er drückte ihn zu.
Ja, jetzt wollte er gehen, einfach gehen von dieser Welt.
Er drückt immer fester zu, bis Serenity im plötzlich seinen Dolch aus der Hand schlug!
"Sag mal spinnst du jetzt völlig?!"
"Warum?"
"Wolltest du dich umbringen?!
"Es ist doch egal wenn man eh nur Leid ausbreitet.’
"Also leidest du doch darunter?" fragte sie ihn und schaute etwas verwundert.
Altair antwortete nicht und er konnte nicht antworten.
"Okay." meinte Serenity und ging zum Fenster...
"Serenity, bleib stehen!"
Sie drehte sich um und lächelte etwas.
"Nein, das ist schon okay. Ich hab schon genug Ãrger angerichtet."
"Nein! Bleibe hier. Ich will mich entschuldigen für das was ich tat. Es tut mir Leid."
Altair spürte etwas Neues in sich. Seit wann entschuldigte er sich für eine Tat? Das hatte er noch nie!
Was war plötzlich mit ihm los? Serenity schaut ihn etwas überrascht an.
"Danke. Mach es gut okay? Anscheinend hast du ja aus deinen Fehlern gelernt und ich aus meinen. Das ist doch schon mal etwas." ein leichtes lächeln streifte Serenitys Gesicht als sie dann aus dem Fenster verschwand.
Hatte er wirklich aus seinen Fehlern gelernt? Meinte sie das ernst? Ihm kam es anders vor.
Warum sagte sie, sie hätte auch ein Fehler begannen? Altair stellte sich wieder so viele Fragen, das er wieder Kopfschmerzen bekam.
Noch stand er an der Wand und dachte nach.
Serenity lehnte sich unter dem Fenster an die Festung.
Sie dachte ebenfalls nach. Hatte sie Gefühle für ihn? War es Liebe, was sie da spürte? Sie konnte ihre Gefühle nicht deuten, sonst hatte sie es immer getan, sie konnte immer entscheiden was sie empfand, doch dieses Mal wirbelten viele Gefühle in ihr herum. Doch ein Gefühl, verbarg sich tief in ihrem Innern für ihn.
Ihr kam das seltsam vor. Die Sonne ging mittlerweile schon wieder auf, und leichter Nebel umringte das Schloss wie einen Schleier. Altair dachte nicht mehr lange nach. Mit Serenity war etwas nicht in Ordnung.
Er kletterte aus dem Fenster und stand plötzlich neben ihr.
"Was ist los?"
Serenity erschreckte sich für einen kurzen Moment, weil sie mit ihm nicht gerechnet hätte, nicht jetzt.
"Was machst du denn hier?!"
Altair drückt sie sanft an die Wand und hatte eine ruhige Stimme.
"Was ist los?"
Serenity schaute weg "Nichts ist los. Ich wollte gerade gehen."
"Schau mir in die Augen."
Doch Serenity hörte nicht auf seine Worte und hatte ihren Blick immer noch von ihm abgewandt.
"Lass mich doch einfach gehen. Ich hab hier nichts mehr zu suchen." Serenity wusste jetzt, was passiert war, doch sie wollte dies zuerst keinen Glauben schenken.
Nun legte Altair seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und richtete ihr Gesicht so, dass sie ihn anschaute.
"Was ist?’
Serenity schaute ihn jetzt an und wurde etwas rot. Was machte er da?! Wieso machte er es?! Was war los?! Langsam merkte sie, wie ihr Körper nervös wurde und auch ihr Empfinden von Nervosität überflutet wurde.
"N- nichts ist los." Sagte Serenity wiederholt.
"Sei still." sagte Altair noch sanft, bevor er sie küsste.
Serenity war überrascht und auch ziemlich rot um die Wangen, doch aber, erwiderte sie seinen Kuss.
Altair spürte etwas in sich, was er noch nie spürte. Er drückte sie jetzt etwas fester an die Wand und küsste sie weiter. Aber auch Serenity spürte ein Gefühl, was sie noch nie so in der Art kannte.
Serenity legte vorsichtig ihr Arme um seinen Hals, als er seine um ihren Rücken legte und sie etwas fester an sich ran drückte. Nun küssten sie sich leidenschaftlicher weiter, und Serenity fragte sich, was sie hier machte?! Aber dieses Gefühl in diesem Moment war einfach zu schön, um sich jetzt zu fragen ob es richtig oder falsch sein würde.
Nun küsste Altair sie sanft am Hals, er mochte es, er mochte es sehr.
Doch Serenity lies das nicht lange zu und stoß ihn etwas weg.
"Moment mal! Was machst du da?!"
"Was mach ich denn?" fragte Altair etwas verwirrt.
"Du küsst hier gerade einen Vampir! Das geht nicht." Serenity schaut ihn leicht errötet an und sie wusste, dass auch sie Schuld hatte, weil sie es zugelassen hatte.
"Warum sollte das nicht gehen?"
"Vielleicht könntest du es später bereuen."
"Was soll ich noch bereuen? Mein Leben ist schon längst verwelkt."
"Wie meinst du denn das jetzt?!"
"Das ist nicht wichtig..." Nun schauten sich beiden gegenseitig an
"Ich werde jetzt gehen Altair."
Dann ging Serenity langsam, doch Altair zerrte sie wieder zurück und drückte sie wieder an die Wand.
Serenity schaute ihn an und wurde wieder etwas rot. Es war so merkwürdig anders.
Altair legte dann sanft seine Hand auf ihre Wange und streichelte sie.
"Warum?" fragte Serenity leise.
"Was, warum?"
"Warum bist du zu mir gekommen?"
"Ich weiß es nicht." Altair schaut sie mit seinen dunklen braunen Augen an.
Serenity hatte ihren Mund sehr nah an seinen und flüsterte:
"Du weißt es nicht aber trotzdem bist du hier." Sie sah ihm in die Augen und legte ihre Hände an seinen Hals. Altair konnte nicht wiederstehn und musste sie wieder küssen.
Es war einfach anders. Er wollte sie küssen und spüren.
Serenity zog ihn eng an sich, und Altair legte seine Hände wieder an ihren Rücken.
Beide eng aneinander küssten sie sich leidenschaftlich.
War da Liebe im Spiel?
Altair lies dann plötzlich von ihr ab, als er ein Mädchen weiter weg stehen gesehen hat.
Er kannte das Mädchen. Mit ihr hatte er schon mehrmals körperlichen Kontakt gehabt.
Das Mädchen schaute ihn traurig an und konnte es nicht fassen was er da machte.
Serenity sah sie ebenfalls und schaut dann zu Altair.
Sie konnte es nicht fassen. Sie dachte, er hätte Gefühle für sie! Doch anscheinend war es nicht so! Langsam machte sie ein paar Schritte zurück.
Das Mädchen und Altair schauten sich noch eine ganze Weile an, als Serenity einfach weg rannte.
Tief in den Wald. Wo der Nebel dichter war, wo es kühler war, wo es einsam war, sehr einsam. Wie es immer war, und immer sein würde, dachte sie sich dann. Sie lehnte sich an einen Baum und ließ den Kopf hängen. Jetzt wusste sie, ihre Reise würde alleine weiter gehen. Sie würde wieder alleine sein, wie so viele Jahre.