Rodrigo de Borgia/Alexander VI.
* 31. Dezember 1431 in Xàtiva bei València
† 18. August 1503 in Rom
Rodrigo war der Spross einer mächtigen und reichen Familie in Italien. Durch Familienbeziehungen gelangte er in die Kreise der kirchlichen Ränge und studierte in Bologna kanonisches Recht. Dabei erhielt er von seinem Onkel Alfons Borgia, der als Papst Kalixt III. in Rom regierte, die eine oder andere "Starthilfe", unter anderem das Amt des Kanonikus (Chorherr) in Xàtiva. 1456 wurde er zum Kardinal ernannt, ein Jahr später zum Vizekanzler der Kirche. Das lebenslange Amt und die damit verbundenen finanziellen Mittel machten ihn zu einem der reichsten Männer Europas.
Als er schließlich am 10. August 1492 zum Papst Alexander VI. gewählt wurde, erreichte seine steile Karriereleiter den Gipfel. Seine Stellung in der Politik festigte er nicht gerade unsanft: Wer nicht für ihn war, war gegen ihn, und wurde nicht selten aus dem Weg geschafft. So erging es beispielsweise dem Dominikanermöch Girolamo Savonarola, der als berühmtester Kritiker des Papstes kurzerhand erhängt wurde. Während seiner Herrschaft versuchte Alexander VI. immer, für seine Kinder ein erbbares Reich zu erlangen, wenn nötig auch durch Krieg und Korruption. Jahrelang war er bemüht, sich Neapel und später Bologna einzuverleiben - zum Wohl seiner Erben und zur Ausdehnung seiner Macht.
Berühmt und berüchtigt wurde er für seine angeblichen Exzesse an seinem Hof - der Papst hielt wenig von Keuschheit und versüßte sich sein Leben mit Mätressen und Festen.
Alexander VI. starb mit 71 Jahren, kurz nach seinem Wahljubiläum, an Fieber. Böse Zungen behaupteten, es wäre eine Vergiftung, heute vermutet man, dass Malaria die Todesursache war. In den Augen seiner damaligen Gegner war es natürlich die am meisten zufriedenstellende Variante, dass ihn schlicht und ergreifend der Teufel geholt hat.
Rodrigo in Assassin´s Creed 2
Der unbekannte Mann in Kapuze, der stets in der Mitte von Ezios Widersachern auftaucht, entpuppt sich als Oberhaupt der Verschwörer und Herr über die Templer. Durch Intrigen und die eine oder andere gute Bekanntschaft innerhalb des Vatikans kann er sich schließlich die Tiara des Papstes aufsetzen.
Von da an besitzt Rodrigo die Macht, seine Feinde vom Erdboden verschwinden zu lassen und zugleich die Templer immer mehr zu stärken. Hilfreich ist ihm dabei der Kreuzstab, neben dem Edensplitter eines der alten Relikte, die Menschen kontrollieren und manipulieren können.
Rodrigos oberstes Ziel ist es, mit den beiden Artefakten die Gruft unterhalb der Sixtinischen Kapelle zu öffnen und an die Kraft der Ersten Zivilisation zu gelangen, die er für eine göttliche Macht hält. Er selbst sieht sich dabei als der angekündigte Prophet, der eine Änderung im Weltgefüge herbeiführt und den Menschen den durch die Templer kontrollierten Frieden bringt.