Assassin's Creed Syndicate - Unser Test (PS4)

Review der PlayStation 4-Version

Der neuste Ableger der erfolgreichen Videospielreihe bringt die Fans dieses Mal nach London, besser gesagt: ins viktorianische London. Aufstrebende Industrie, qualmende Schornsteine, Kutschen bevölkern die breiten Straßen und unzählige Schiffe fahren auf der Themse umher. Doch das lebendige London ist fest im Griff der Templer. Londons Stadtviertel werden von Straßengangs beherrscht, in den Fabriken schuften Kinder und die Armut ist in vielen Teilen der Stadt allgegenwärtig. Eine aussichtslose Lage oder schafft Ihr es die Stadt an der Themse aus den Fängen der Templer zu befreien? All dies und noch einiges erwartet uns in Assassin’s Creed Syndicate..

Welcome to England

Wir begleiten die Zwillinge Evie und Jacob Frye, welche die Aufträge des Assassinenrats in Crawley leid sind und endlich mehr bewegen möchten, als nur Informationen zu sammeln. Gegen den Wunsch ihres Mentors reisen die beiden nach London, wo sie auf Henry Green, den Anführer der Londoner Bruderschaft, treffen. Die Lage in London scheint zu Beginn des Spiels aussichtslos. Seit 100 Jahren ist die Stadt und ihre Gesellschaft fest im Griff der Templer und die Assassinen wurden immer mehr verdrängt. Schnell wird klar, hier muss gehandelt werden und die Frye-Zwillinge haben ihre Aufgabe gefunden.

Jacob und Evie sind zwar ein eingespieltes Team, aber aus völlig unterschiedlichen Beweggründen nach London gekommen, was im Laufe der ersten Missionen immer stärker in den Vordergrund rückt. Während Evie mehr über den Edensplitter in Erfahrung bringen will, ist Jacob darauf aus, die Stadt mit seiner neuen Bande „The Rooks“ von Crawford Starrick und seinen Templerhandlangern zu befreien. Genug Potential also, um die Haupthandlung gut voran zu bringen, oder?

Die Vergangenheit hält für alte Hasen und auch Neueinsteiger ein paar besondere Storyüberraschungen bereit, aber diese sollen hier natürlich nicht verraten werden.

Die Gegenwart wird, wie auch schon bei Unity, nur über kurze Videosequenzen erzählt. Endlich treffen wir hier Shaun und Rebecca aus den ersten Teilen der Serie wieder und bekommen einen kleinen Einblick in die aktuelle Situation in der Welt. Etwas spannender als im Vorgänger, aber insgesamt sollte Ubisoft hier wieder stärker aktiv werden.

Von ungleichen Zwillinge, Templern und Verbündeten

Das Motto „Back to the roots“ ist bei Assassin’s Creed Syndicate eindeutig Programm, denn auch die Zwillingen, die gemeinsam die besten Eigenschaften des Meisterassassinen Ezio Auditore da Firenze repräsentieren, werden diesem Leitspruch gerecht. Jacob ist der charismatische Anführer, der mit seinen Sprüchen und einer gehörigen Portion Situationskomik über das Spiel hinweg immer einen Grund zum Lachen bietet. Evie hingegen wirkt ernster, intelligenter, aber nicht weniger bissig und witzig. Die Dynamik zwischen den Zwillingen ist trotz unterschiedlicher Handlungsziele und diverser Sticheleien, die jeder mit einem Bruder oder Schwester kennt, niemals negativ, sondern bringt innerhalb vieler Missionen einfach zum Schmunzeln. Beide sind sympathische Hauptcharaktere, die jedoch im Verlauf des Spiels nicht viel an Charaktertiefe dazugewinnen.

Die Templer sind eindeutig eine der positiven Überraschungen des Spiels. Mit dem Großmeister Starrick und der Templerin Lucy Thorne präsentiert Syndicate sehr durchdachte Gegenspieler, die auch mit ihren Intentionen keine Schwarz-Weiß-Malerei unterstützen, sondern dem Stil des ersten Assassin’s Creed folgen. In kurzen Videosequenzen nach den größeren Attentaten des Spiels, werden der Großmeister und andere Templer immer wieder kurz beleuchtet, um die Auswirkungen für London und die Bewohner deutlich zu machen. Eine sehr gut Schiene, der Ubisoft auf jeden Fall weiterhin folgen sollte.

Die Verbündeten in London sind zahlreich und runden vor allem die sinnvolle Integration der Nebenaufgaben ab. Jedoch bleiben sie, bis auf wenige Ausnahmen, recht blass. Einzig Henry Green schafft es, durch die etwas engere Verbindung zu den Zwillingen, Symphatie zu erzeugen.


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