Ich erinnere mich noch an den Tag als mir ein Freund das erste Mal Assassin's Creed zeigte. Altaïr wehrte einen Schlag ab, schwang es in einer eleganten Bewegung über die Schulter und traf seinen Gegner vernichtend.
Ich war als Schwertkampfnarr sofort verliebt und stürzte mich sofort ins Getümmel. Am Anfang noch um das Überleben gekämpft, danach den Kampf genossen und schließlich die Herausforderung gesucht.
Letzeres veranlasste vermutlich nicht nur mich quer durch das Umland zu reiten und möglichst viele Patroulien auf sich zu hetzen. Schon einige Zeit später fand ich mich umringt von Angreifern in den Straßen von Florenz wieder. Diese unterscheiden sich jetzt auch deutlicher und der Kampf wurde zudem schwerer. Doch wir haben auch einige Verbündete gewonnen. Der erste Möchtegern wird wie aus dem Nichts von der neuen, deutlich verbesserten, versteckten Klinge getötet, mit der es sich jetzt erst richtig anständig kämpfen lässt. Der zweite hat erst gar keinen Hauch einer Chance, ein Knall und er krümmt sich zusammen. Die Miniaturpistole erfüllt ihren Dienst. Nun wird es mir aber zu viel und bringe die Sache schnell, wie es sich für einen Assassinen gehört, zu Ende. Eine kleine, runde Kugel wird von Ezio auf den Boden geschmettert, der Rauch breitet sich aus und da ich jetzt an jeweils beiden Armen eine Klinge geschnallt habe, bringe ich beide zum Einsatz und bin verschwunden ehe sich der Rauch gelichtet hat.
Auch in Rom wird wieder die Klinge gezückt. Hart wird es, wenn es gilt einen als Hauptquartier genutzten Turm zu erobern. Wer nicht Lust hat sich alleine gegen die Gegner zu behaupten, kann jetzt auch zusammen mit seinen Rekruten anstürmen. Im Schlussteil erwartet uns wohl einer der eindruckstvollsten Kämpfe - mitten im brennenden Viana treten wir dem entscheidenen Kampf gegen Cesare Borgia an.
Auf seiner letzten großen Reise begleiten wir Ezio durch die staubigen und doch so wunderschönen Straßen Konstantinopels. Doch anstatt den nun in Mausgrau gehüllten Assassinen einen Krückstock in die Hand zu drücken, bekommen wir von unseren Brüdern die praktische Hakenklinge anmontiert. Mit dieser können wir unter anderem über Seilrutschen rasant die Stadt durchqueren. Auch wird sie des öfteren von Ezio im Kampf eingesetzt. Dieser ist in dem Teil auch recht anspruchsvoll, zumindest wenn es heißt, gegen einen Janitscharen zu kämpfen. Das Kontern alleine reicht nicht mehr, man muss durch den Wechsel von Gegner zu Gegner eine Konterreihe durchführen, wenn man schnellen Erfolg haben will. Auch heißt es, immer auf die Gegner um sich rum zu achten, sonst steckt einen schon mal eine Kugel im Körper. Doch dies macht den Kampf grad erst so anspruchsvoll und aufregend. Sollte es einen dennoch zu langwierig werden, kann auch ein Griff in das reichhaltige Bombenarsenal das Blatt wenden.
In Assassins Creed 3 sollte sich nun vieles ändern. Für mich persönlich war das neue Kampfsystem viel zu einfach, doch Dank der neuen Kampfkamera eindrucksvoll wie nie zu vor. Auch besitzt man jetzt mehr Möglichkeiten seine Gegner auszuschalten. Schwerer wurde es dadurch nicht, jedoch war eine größere Kontrolle deutlich spürbar. Den Rest machen die schön inzenierten Massenschlachten wieder gut. Die kleinen Gefechte haben durch die wundervolle Atmosphäre des Grenzlandes auch etwas, hier einer meiner Lieblingsmomente:
Der Mond schimmert zwischen den meterhohen Baumwipfeln herab, Connor stapft durch den mittlerweile meterhohen Schnee. Seine Schritte sind schwer, der Wind pfeift und weht im kalte Flocken ins Gesicht. In der Ferne ist das heulen der Wölfe zu vernehmen. Plötzlich durchbrechen Trommelschläge das leise Lied des Waldes. Connor erspäht einen Pfad vor sich, der Schnee wird niedriger. Die dumpfen Klänge kommen näher, am Ende des zu erspähenden Weges ist ein schemenhaftes, flackerndes Licht auszumachen. Die Tönne mögen wohl so manches wildes Tier verjagen und den Männern Mut im Herzen geben, doch Connor hat schon sein, eigentlich zur Jagd mitgebrachtes, Gewehr am Kinn anliegen. Ein Schuss lässt die Trommelstöcke zu Boden fallen. Ehe die Rotröcke reagieren können befindet sich der Assassine zwischen ihren Reihen und der Tanz beginnt...
Szenen wie diese haben Assassins Creed 3 so einzigartig für mich gemacht. Sollte man doch mal eine Herausforderung suchen, kann man auch jederzeit in die Stadt zurückkehren. Sollte es einem gelingen, sich ein bisschen bei den Wachen unbeliebt zu machen, hat sich so manch einer von nicht enden wollenden Wellen von Jägerwachen vorgefunden.
Diese sollte es auch wieder in Black Flag geben, nur dieses Mal verfolgen sie einem per Schiff. Doch die Jackdaw ist für sowas gerüstet und falls nicht, ist es sogar möglich sie auzubauen. Der Schiffkampf war wohl für viele ein Grund zur Serie zurückzukehren und gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Alles passt - vom sich ständig verändernden Setting, den überschaubaren Seegefechten bei gutem Wetter, bis hin zur stürmischen See, wo nicht nur die Gegner, sondern auch Riesenwellen und Tornados einem zusetzen können. Dazu kommen viele Gegnertypen, von denen manche eine echte Herausforderung darstellen. Ich bin wohl nicht der einzige, der mehr als einen Versuch brauchte, um die legendären Schiffe zu bezwingen. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich weder die Jackdaw, noch Edward vollständig upgegradet habe. Doch dies war grade das schöne, durch jenes System konnte man indirekt seinen eigenen Schwierigkeitsgrad einstellen. Doch auch an Land haben wir einiges an Aktion, Edward hat einen der fiesesten und rücksichtslosesten Kampfstille und mit vier Pistolen heizt man den Gegnern ganz schön ein.
Nun an euch die Frage: Wo habt Ihr Eure eindruckvollsten Kämpfe gefochten?