Throwback Thursday: Wow!

Es gibt Augenblicke in Spielen, da denke ich mir nur: "Oh mein Gott. Oh. Mein. Gott. Unglaublich." Das sind Augenblicke, die mich vom Hocker reißen. Solche, die mich zutiefst beeindrucken und mir noch nach Jahren in Erinnerung bleiben. Manche kennen sie unter dem Namen "Magic Moments", ich nenne sie "Wow-Momente".

Assassin's Creed hatte schon immer einige davon zu bieten. Dazu gehört zum Beispiel die Szene am Anfang von Teil 1, in der Altaïr in Ungnade fällt. Al Mualim ist außer sich, dass sein Schüler den Kodex gebrochen hat. Wütend läuft er auf und ab - und plötzlich wechselt das Spiel in die Ego-Perspektive, Al Mualim zieht einen Dolch und alles wird schwarz...

Nur wenig später gab es für mich noch einen Wow-Moment, nämlich die erste Diskussion mit einem der Templer. Genauer gesagt: mit Tamir, dem Waffenhändler. Diese Szene legte den Grundstein für eine ganze Reihe verwirrender Gespräche. Sah es zu Beginn noch so aus, als wollten die Templer zunächst nur ihre Machenschaften rechtfertigen, habe ich mich nach und nach immer mehr gefragt, ob Al Mualim wirklich der ist, der er zu sein scheint. Schließlich trafen die Argumente der Ziele Altair immer mehr und auch er begann, seinen Meister zu hinterfragen.

Assassin's Creed 1 hat es geschafft, die Welt nicht in ein einfaches Gut und Böse zu teilen, nicht schwarz-weiß zu malen. Nein, am Ende schwammen wir alle in einer Vielfalt verschiedenster Grautöne. Die Templer wollen Ordnung, die Assassinen wollen Freiheit. Beide führen Krieg. Wer hat Recht? Hat überhaupt eine Seite Recht? Schließlich fordern die Aktionen beider Seiten ihre Opfer, obwohl sie doch auf ihre Weise "das Beste" für die Menschen wollen. Aber wer bestimmt, was das Beste ist? Der Schlüssel für die Qualität von Assassin's Creed 1 lag nicht im Gameplay, nicht im freien Herumlaufen, nicht im Setting. Sicher, das alles hat Spaß gemacht. Aber es waren diese Schlüsselszenen, die Fragen aufgeworfen haben und eine Reflexionsfähigkeit bewiesen haben, an die viele Spiele sich überhaupt nicht herantrauen.

Mein persönlicher absoluter Lieblingsmoment der gesamten Reihe befindet sich aber in Assassin's Creed 2. Es war nicht einer der Momente, wo ich ein gigantisches Gebäude von innen sehen durfte oder vom höchsten Turm aus die ganze Stadt überblickt habe. Diese sind mit Sicherheit auch beeindruckende Augenblicke. Mein Favorit aber beginnt so:

  • Wir leben ein gutes Leben, Bruder.
  • Ah...das Beste. Möge es sich nie ändern.
  • Und möge es uns nie ändern!

Ich rede von dieser Szene:

 

Das ist das Intro des Spiels, dessen Worte ich bis heute auswendig kenne. Was macht diesen Augenblick so besonders? Das Logo der Serie wird eingeblendet, daneben die Brüder auf dem Turm, dahinter Santa Maria del Fiore. Dazu spielt "Ezio's Family", mein absolutes Lieblingsstück der gesamten AC-Soundtracks und meiner Meinung nach eines der größten Musikstücke moderner Komponisten. Zusammengefasst: Es passt alles. Ich wüsste nicht, was anders sein sollte. Wow.

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