Biste Mode? #WtS

Ausladende bodenlange Kleider, ein Zylinder und dazu der obligatorische Gehstock. Ihr denkt an Kutschen, Züge und die qualmenden Rauchwolken der Industrie, aber auch an elegante Ladies und stattliche britische Gentlemen? Zu Recht, denn all diese Accessoires sind heute Sinnbilder für die Mode des Viktorianischen Zeitalters, in welches uns Assassin’s Creed Syndicate entführen wird.

Diese prüde, aber trotzdem auch extravagant-elegante Mode-Ära herrschte in Britannien von etwa 1870 bis 1899 und unterteilt sich in drei fließende Strömungen. Obwohl die Schere zwischen Arm und Reich in dieser Zeit besonders weit war, gab es trotzdem viele Trend-Gemeinsamkeiten. Die Viktorianische Mode wie wir sie heute kennen, wurde aber natürlich durch die damalige Obersicht geprägt.

»Die reichen Leute trugen Kleidungsstücke, die sehr gut verarbeitet waren. Sie waren von bester Qualität. Die Mittelklasse zog sich ähnlich an – ihre Stoffe waren nicht ganz so gut. Die Arbeiterklasse hat versucht, die Mode mitzumachen. Die Arbeiterfamilien trugen aber „second hand“-Kleidung. Um ihre Garderobe zu verschönern, haben sie ihre Kleider mit Bändern und Schmuck verziert. Das war nicht so teuer, sodass sie sich das dann gerade mal so leisten konnten.«

 Die gut betuchten Viktorianer waren natürlich immer auf dem neusten Stand der Mode. Zu ihren beliebten Accessoires gehörten dabei auch oftmals exotische Luxusartikel wie Turbane, Kashmir-Shawls und Federn. Diese kamen aus den damaligen Kolonien Britanniens und bereicherten besonders die Mode der britischen Damen nachhaltig. Zudem schufen neue Methoden des Färbens und des Bleichens eine riesige Auswahl an Farben, die bisher nicht dagewesen waren. Wer auffallen wollte, dem war kein Preis zu hoch, um bei den Bekannten mit opulenten Roben Aufsehen zu erregen.

Die Damenwelt hüllte sich besonders gern in Kleider mit weiten, bauschigen und bodenlangen Röcken, oftmals mit auch Schleppe. So gern man zu dieser Zeit auch seinen Reichtum zeigte, es waren hochgeschlossene Kleider ohne Dekolleté im Trend. Zu viel Haut war verpönt und niemals hätte sich eine Lady erlaubt, wie eine Dirne die Straßen Londons zu betreten. Eine zierliche Taille war natürlich stets erstrebenswert, um in allen Lebenslagen eine gute Figur zu machen. Da nicht jede Frau mit so einer Figur aufwarten konnte, halfen heimlich Korsetts in denen sich die Ladies unter Aufwartung von viel Zeit und Mühe hineinzwängen.

In der Männerwelt war dies alles viel einfacher. Die Mode der Herren fand zu dieser Zeit ihre heute noch weit verbreitet Form: dunkle, schlichte Anzug, als Symbol für den gewandten Geschäftsmann und vertrauenswürdigen Bürger. Die männliche Welt bedurfte der Mode nicht mehr als Rangsymbol sondern überließ dies den Frauen zum Zwecke der Repräsentation. Unabdingbar war allerdings: Jeder musste einen Hut tragen!

In den 1850er Jahren kamen die Zylinder in Mode, zunächst natürlich nur bei der reichen Obersicht. Die 1880er Jahre brachten schließlich den bekannten Bowler Hat, aber bis heute hat sich eher das Bild vom klassichen Zylinder durchgesetzt. Arme Männer trugen Mützen und mussten sich mit Textilien begnügen, die die Reichen abgelegt hatten oder stellten ihre Kleidung selbst her. Aber egal ob sie nun arm waren, auch weniger gut betuchte Frauen konnten sich dem Trend der Kopfbedeckung nicht entziehen und trugen zumeist einfache Kappen im Haus oder bei der Arbeit. Frauen, die es sich leisten konnten, wechselten ihre Kopfbedeckungen sogar bis zu drei Mal am Tag.

Die Viktorianische Mode beschäftigt und prägt viele Trends und Modebewegungen bis in die heutige Zeit. So spielgelt sich der Stil vor allem in der Steampunk- sowie auch in der Gothic-Lolita-Bewegung wieder, natürlich mit vielen Erweiterungen, mehr Haut und der Freiheit seiner Fantasy Ausdruck zu verleihen.

http://victorias-enkel.de/Mode.htm
http://www.hilfreich.de/viktorianischen-kleider-das-mode-abc_13341
http://www.sv-film.eu/ext/eD.html
http://www.iestamar.de/Viktorianische_Mode.html

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