[Inside AC] Revolution der Bewegungsfreiheit

Ich begrüße Euch zur ersten Kolumne von [Inside AC]! Mit Assassin's Creed Unity können Spieler ab Mitte November in das chaotische Paris während der Französischen Revolution eintauchen und um bisherigen Fans als auch Neueinsteigern etwas Frisches zu bieten, plant Ubisoft mit Unity eine Revolution der Kernelemente der Serie. Das klingt in der Theorie grandios, doch kann der Publisher das Versprechen halten?

Um das herauszufinden steigen wir gemeinsam in den Animus, um die Erinnerungen von Subjekt AC nachzuerleben. Hobby-Assassinen werden nun sicherlich schon ahnen, um welche drei Grundsäulen es sich handelt: Bewegungsfreiheit, Schleichen und Kampf. Diese drei Elemente zeichnen laut Ubisoft das Gameplay von Assassin's Creed 1 aus. Und eben diese drei Kernelemente des Spiels wurden für Assassin's Creed Unity nochmals begutachtet und generalüberholt. In einem Überblick möchte ich Euch zeigen, was sich zukünftig ändern wird. Heute konzentrieren wir uns dabei auf die erste der drei Säulen: Bewegungsfreiheit. Sie ist einer der Schlüssel zum Erfolg von Assassin's Creed, denn hat man sein Ziel erledigt und die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gezogen, so bleibt oft nur die Flucht. Stellen wir uns einmal folgende Situation vor:
»Wir fliehen vor den Wachen, rennen Gasse um Gasse davon, gelangen jedoch wenige Augenblicke später in eine Sackgasse. Die Wachen nähern sich bereits. Vor uns türmt sich nur ein Haus auf. Endstation?«
In anderen Spielen schon, jedoch nicht in Assassin's Creed! Durch die erste Grundsäule ist es möglich, die Flucht über den Köpfen der Anwohner anzutreten. Erstmals ist es den Spielern gestattet, in einer neuen Art und Weise mit der Umwelt zu interagieren. Wir suchen uns also etwas zum Festhalten und steigen auf das Dach des Hauses empor. Abgesehen von einer schönen Aussicht und den besseren Überblick über die Geschehnisse zu unseren Füßen, haben wir nun die Möglichkeit die Dächer zu unseren Vorteil zu nutzen.
»Nach einer kurzen Atempause rennen wir zum Rand des Daches, halten kurz inne. Ob wir den Sprung schaffen? Doch durch die sich nähernden Wachen überwinden wir schließlich den inneren Schweinehund. Wir springen! Wie ein Adler gleiten wir durch die Lüfte und landen schließlich sicher auf dem leicht niedrigeren Dach des gegenüberliegenden Hauses. Jedoch bleibt keine Zeit um Durchzuatmen. Wir rennen also weiter und stoppen erneut am Rand eines Daches. Wir schauen in die Straßen der Stadt hinab, sehen einen Fluss aus Menschen unter uns vorbeiziehen und erblicken einen Heuhaufen. Entweder uns ereilt der Tod durch Erhängen oder mit Glück ein gebrochenes Bein. Die Entscheidung ist leicht. Wir springen in den Heuhaufen und entkommen somit den Wachen!«  

Das war Assassin's Creed 1 - Klingt spannend? Ist es auch, doch seit dem hat sich nicht mehr viel an diesem Konzept geändert. Hier und da gab es natürlich ein paar Änderungen, welche die Schnelligkeit, um von Boden A zu Dach C zu gelangen, oder den generellen Spielfluss durchaus verbessert haben. Einer der interessantesten Neuerungen kam mit Assassin's Creed Revelations: Die Hakenklinge! Mit ihr war es möglich größere, zuvor unerreichbare Abstände zu überwinden oder schneller am Rand eines Daches herunterzurutschen. Mit Assassin's Creed 3 wurden die Bewegungsanimationen grundsaniert und der gesamte Flow wurde verbessert. Auf den ersten Blick beachtlich, doch der Templer steckt im Detail. Ihr werdet feststgestellt haben, dass viele Animationen in AC3 etwas hakelig sind. Was das Spiel nun braucht, ist eine Revolution der Bewegungsfreiheit. Diese gibt es nun mit Assassin's Creed Unity und das nicht nur bedingt durch das Setting. Ubisoft wirft das alte Parkour-System über's Dach und entwickelte es von Grund auf neu. Ob es jedoch mit allen Kinderkrankheiten aufräumt, bleibt abzuwarten.

Mit dem neuen Parkour-System ist es nun möglich einen Aussichtspunkt - sagen wir beispielsweise den Notre Dame - leichter und schneller zu erklimmen und wieder gen Boden zu gelangen, wie noch nie zuvor. In Assassin's Creed 1 war es ebenfalls möglich hohe Gebäude, wie beispielsweise die Kathedrale des Heiligen Kreuzes in Akkon, zu erklimmen. Oben angelangt, stand man vor einer nicht allzu schweren Wahl: Entweder den Sprung ins Heu oder ein mühsamer und langsamer Abstieg. Damit ist nun Schluss, denn es gibt eine viel schnellere Möglichkeit des Abstiegs. Innerhalb von wenigen Augenblicken können wir nun wieder den Boden unter den Füßen spüren und das ohne einen "Leap of Faith" wagen zu müssen. Doch das ist nicht alles. Es gibt nun weitere, schnellere, Möglichkeiten, wie wir uns dem Attentatsziel nähern und uns in der Stadt bewegen können. Uns ist es gestattet durch die Gassen zu rennen und dabei über Hindernisse zu springen - direkt in unser Ziel hinein, sofern es uns beliebt. Wir können nun auch eine schnelle Flucht antreten, indem wir unter ein Hindernis hindurchrutschen. Die Entscheidung obliegt ganz uns.

Erinnert ihr Euch noch an die vorherige Situation? Gut! Stellen wir uns das also nochmal vor, nur diesmal mit dem neuen Parkour-System im Hinterkopf:
»Wir fliehen vor den Wachen, rennen Gasse um Gasse davon, springen über kleine Hindernisse und gleiten unter größeren Hindernissen hindurch, gelangen jedoch wenige Augenblicke später in eine Sackgasse. Vor uns türmt sich ein Haus auf. Die Wachen nähern sich bereits. Wir suchen uns also etwas zum Festhalten und erklimmen das Dach des Hauses. Nach einer kurzen Atempause rennen wir zum Rand des Daches, halten kurz inne, springen über den Abgrund zum nächsten Dach und rennen erneut zum Rand. Wir schauen uns um, erblicken einen Heuhaufen - nun setzen wir das neue Parkour-System ein - und wählen die dritte Variante, den Abstieg. Kaum merklich unter uns ragt ein Balken aus dem alten Haus. Darunter befindet sich ein kleiner Vorsprung und direkt gegenüber befindet sich ein offenes Fenster. Mit einem kleinen Satz springen wir auf den Balken, drehen uns leicht und steigen zum Vorsprung hinab. Wir springen in das offene Fenster, laufen die Treppe hinunter und finden uns in einer mit Menschen gefüllten Gasse wieder.«  

Und das legt auch schon den Grundstein für die nächste Grundsäule von Assassin's Creed. Erfahrt in der nächsten Ausgabe von 'Inside Assassin's Creed' mehr über das Thema Stealth. 

 

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