Im Rahmen des Throwback Thursday stellen wir euch Themen rund um Assassin's Creed vor, die uns besonders am Herzen liegen. Wir wollen hier eine etwas persönlichere Note einbringen und auch mal Aspekte ansprechen, die sonst unter den Tisch fallen. Angefangen haben wir mit Ezios Artikel zur Musik in AC. Folgt mir heute nach Florenz.
Ein Zimmer in einem herrschaftlichen Haus in einer italienischen Großstadt. Morgendliche Sonnenstrahlen scheinen durch die Seidenvorhänge vor dem Fenster und kitzeln einen im Bett liegenden jungen Mann im Gesicht. Sie wecken ihn auf und kündigen einen wunderschönen Frühlingstag an. Er steigt aus dem Bett, tritt in die Sonne auf dem Balkon und betrachtet das Panorama.
So in etwa stelle ich mir einen typischen Morgen von Ezio Auditore vor. Dass ich über so etwas überhaupt nachdenke – dass das "Spiel nach dem Spiel" überhaupt so lange weitergeht– liegt für mich auch an dem wunderschönen Setting. Ubisoft hätte sich damals für die Fortsetzung von Assassin’s Creed meiner Meinung nach kaum ein besseres auswählen können. Italien in der Renaissance: Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft fangen nach der Unterdrückung des Mittelalters wieder an zu blühen. Währenddessen springe ich über die Dächer, entwische den Wachen ein ums andere Mal und fühle ich mich wie der Herr der Stadt.
Der Herr der Stadt? Eher der Herr der Städte. Zu Ezios Zeit herrschte in Italien die Kleinstaaterei, einen gemeinsamen italienischen Staat gab es gar nicht. Und genau das ermöglicht es dem Spieler, so viele verschiedene Orte zu bereisen. Venedig mit seinen engen Häuserschluchten und Kanälen. Florenz mit seiner buchstäblich alles überragenden Kirche im Zentrum. Und schließlich das sumpfige, dreckige Forlì, dessen dicke Festungsmauern die Hässlichkeit der Umgebung perfekt widerspiegeln. Doch das war nicht genug, in den Nachfolgern präsentierte man uns das riesige Rom, wo an jeder Ecke eine weitere Erinnerung an das glorreiche Imperium Romanum auf uns wartete. Und Konstantinopel, die Metropole am Bosporus auf zwei Kontinenten, die die Eigenschaften aller der vorherigen Städte in sich vereinte. So unterschiedlich die Teile der Ezio-Trilogie waren, so verschieden waren auch die Schauplätze.
Um so gespannter bin ich auf Assassin’s Creed Unity in Paris. Von der Stadt der Liebe wie wir sie heute kennen wird aber wohl kaum etwas zu sehen sein. Vielmehr sehen wir der französischen Revolution entgegen. Liberté, Egalité, Fraternité. Das Motto der Revolution klingt fast wie ein Wahlspruch der Assassinen. Umso gegensätzlicher dürfte Paris von „La Terreur“ geprägt sein, der despotischen Herrschaft während der Revolution. Wem wir wohl begegnen werden? Louis XIV? Oder Robespierre? Auf eines freue ich mich aber mit Sicherheit schon: Notre Dame erklettern. Und zwar mit dem neuen Free Running und endlich in realistischer Größe.